Aus Unfällen lernen: Entstören bei laufender Maschine

Bei jeder Abweichung vom normalen Betrieb, gerade bei Störungen, besteht die Gefahr, dass Mitarbeiter reflexartig oder versehentlich in eine laufende Maschine greifen. Die Gefahr ist besonders groß, wenn z. B. trennende Schutzeinrichtungen fehlen, nicht ordnungsgemäß montiert sind oder mit älteren Maschinen gearbeitet wird, an denen nicht alle Gefahrstellen gesichert werden können.

An einer Verpackungsmaschine für Tapetenrollen kam es zu Störungen im Bereich der Etikettenzuführstation. Zwischen die laufenden Transportriemen hatte sich Schmutz gesetzt, so dass die Etiketten nicht mehr transportiert wurden. Um die Störung zu beseitigen, wurde der Schutz über den Umlenkrollen der Transporträder abmontiert. Als ein Mitarbeiter seinem Vorgesetzten – bei laufender Maschine – die Störungsursache zeigen wollte, geriet er mit dem Zeigefinger zwischen die Umlenkwalzen der Transportbänder und zog sich schwere Schnittverletzungen zu.

Maßnahmen zur Unfallverhütung

  • Beseitigen einer Störung in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigen
  • bei häufigen Störungen möglichst die Ursachen beseitigen z. B. Produktionsablauf technisch verbessern
  • ggf. Schutzeinrichtung nachrüsten/verbessern
  • Altmaschinenbestand prüfen
  • Durch regelmäßige Wartung Störanfälligkeit reduzieren
  • Vorgesetzte müssen die Mitarbeiter regelmäßig unterweisen
  • Betriebsanweisung mit Hinweisen zum sicheren Entstören und ggf. auf unvermeidbares Restrisiko

 

Kontakt:

  • Webcode: 14262867
Diesen Beitrag teilen
Abo-Service: RSS-Feed

Sie interessieren sich für neue Unfallberichte?

Abonnieren Sie unseren News-Feed.

Mensch und Arbeit. Im Einklang.

Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie

Die GDA ist eine auf Dauer angelegte konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern zur Stärkung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

 
Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE)


Arbeitsprogramm Organsiation


Arbeitsprogramm Psyche