Aus Unfällen lernen: Abstand zum benachbarten Abgang unterschätzt - Stromschlag

Elektromonteur erlitt Stromschlag beim Anschießen eines Baustromverteilers.

Arbeitsauftrag:
Ein städtisches Versorgungsunternehmen beauftragte den Monteur der eigenen Elektroabteilung, einen elektrischen Anschluss für ein Open-Air-Konzert bereitzustellen. Der Monteur sollte in der nächstgelegenen Trafostation einen Baustromverteiler an einen NH-Abgang mit dem Verfahren "Arbeiten in der Nähe" anschließen.

Unfallhergang:
Vor Beginn der Arbeiten wurde der entsprechende NH-Kabelabgang ordnungsgemäß freigeschaltet, die benachbarten Abgänge aber nicht ausreichend isolierend abgedeckt. Deshalb trug der Monteur vermutlich zusätzlich noch isolierende Handschuhe. Während er die Zuleitung zum Baustromverteiler anschloss, zog er diese isolierenden Handschuhe aus unerklärlichen Gründen aus und griff in die Verteilung. Mit seiner ungeschützten Hand berührte er dann unter Spannung stehende Teile. Der Monteur konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr lösen. Den Vorfall bemerkte glücklicherweise sein in der Nähe befindlicher Chef und riss ihn los. Durch sofort eingeleitete Reanimationsmaßnahmen konnte der Monteur gerettet werden.

Unfallanalyse:
Beim Anschließen von Baustromverteilern kommt es sehr häufig zu schweren Unfällen. Hauptursachen sind dabei die unzureichende Abdeckung der benachbarten Teile, verbunden mit der Unachtsamkeit der ausführenden Monteure. Im oben beschriebenen Fall brachte der Monteur zwar die isolierenden Abdeckungen entsprechend der fünften Sicherheitsregel an, griff dann aber mit der ungeschützten Hand in die Anlage. Dabei unterschätzte er offenbar die Nähe zu anderen aktiven Teilen. Der Monteur verstieß klar gegen die Festlegungen zum "Arbeiten in der Nähe" nach § 7 der BGV A 3.

  • Webcode: 14793798
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