Löten

Löten ist ein thermisches Verfahren, mit dem Werkstoffe stoffschlüssig gefügt werden können. Der Energieeintrag für den Lötprozess kann insbesondere über elektrischen Strom, Gasflamme, heiße Flüssigkeiten oder Lichtbogen realisiert werden.

Die Verbindung der Grundwerkstoffe wird über einen im Lötprozess aufgebrachten, geschmolzenen Zusatzwerkstoff (Lot) erzeugt. Im Unterschied zum Schweißen wird beim Löten der Grundwerkstoff in der Tiefe nicht aufgeschmolzen. Lot und Grundwerkstoff gehen lediglich eine oberflächliche Verbindung ein.

Unterschieden werden je nach Liquidustemperatur des Lotes das

  • Weichlöten, bis 450° C
  • Hartlöten, ab 450° C
  • Hochtemperaturlöten, über 900° C, z. B. Metallschutzgaslöten, Wolframschutzgaslöten und Plasmalöten.

Während bei den beiden erstgenannten Verfahren die Bildung von Oxidschichten durch Zugabe von Flussmitteln verhindert wird, findet das Hochtemperaturlöten unter Schutzgas oder im Vakuum statt.

Flussmittel haben die Aufgabe vorhandene Oxidschichten zu entfernen, deren Bildung im Prozess zu verhindern, eine Benetzung des Grundwerkstoffs zu fördern und die Oberflächenspannung der geschmolzenen Lote zu verringern. Sie können je nach spezifischer Anforderung und Temperarturbereich des Lötverfahrens unterschiedlich zusammengesetzt sein. Zum Einsatz kommen insbesondere:

  • säurehaltige Flussmittel (häufig auf Basis von z. B. Salzsäure oder Adipinsäure)
  • Flussmittel auf Basis organischer Lösemittel
  • in Alkohol gelöste Harze (Kolophonium).

Flussmittel können Aktivatoren enthalten (z. B. Zinkchlorid oder Ammoniumchlorid), die den Legierungsprozess fördern.

Verwendungsformen für Flussmittel sind Flüssigkeiten, Pasten und Pulver. Sie können im Lötdraht eingearbeitet sein (als Drahtseele oder in Hohlkammern) oder als Drahtumhüllung vorhanden sein.

Zusammensetzung der Lötrauche
Die Zusammensetzung der Lötrauche wird bestimmt durch die Zusatzwerkstoffe (Lote) und die eingesetzten Flussmittel.

Zu berücksichtigen sind insbesondere folgende Stoffe:

Metalle, wie z. B. Blei, Zinn, Silber, Kupfer, Aluminium, seltener auch Nickel, Cadmium, Bismut

Aldehyde, Chlorverbindungen, Fluorverbindungen, Borverbindungen.

Weitere Informationen zum Löten sind in der TRGS 528 und den VSK/EGUs (siehe unter Vorschriften, Regeln, Informationsmaterialien) zu finden.

Für Tätigkeiten mit Blei und Bleiverbindungen sowie zu Verboten/Beschränkungen für schwangere oder stillende Frauen oder für ihr Kind und Jugendliche siehe Abschnitt Blei und seine Verbindungen.

Technische Regeln für Gefahrstoffe

  • TRGS 528 "Schweißtechnische Arbeiten"

Weitere Informationen zu Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit bleifreien Loten und bleihaltigen Loten auf der DGUV-Webseite in den nachfolgend aufgeführten DGUV Regeln und DGUV Informationen (auch: Empfehlungen Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger (EGU) nach der Gefahrstoffverordnung sowie Verfahrens- und stoffspezifisches Kriterium (VSK) nach der TRGS 420).

  • DGUV Information 213-725 "Manuelles Kolbenlöten mit bleifreien Lotlegierungen in der Elektro- und Elektronikindustrie"
  • DGUV Information 213-714 "Manuelles Kolbenlöten mit bleihaltigen Lotlegierungen in der Elektro- und Elektronikindustrie"

In den EGUs werden Maßnahmen beschrieben, die für Stoffe mit verbindlichem Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) nach TRGS 900 bzw. mit einem Beurteilungsmaßstab, deren Einhaltung sicherstellen. Bei Stoffen ohne AGW wird in diesen Empfehlungen ein Stand der Technik beschrieben.

Hinweise zu technischen Schutzmaßnahmen gibt die DGUV Regel 109-002 "Arbeitsplatzlüftung - Lufttechnische Maßnahmen" sowie der Untersuchungsbericht - Lötrauchemissionen beim Einsatz von Absauggeräten - Weichlöten.

Derzeit keine vorhanden.

Dr. Stefanie Labs
Telefon: +49 (0) 221 3778 6138
E-Mail: labs.stefanie@bgetem.de 

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