Arbeitsplatzgestaltung

Ein positiv wahrgenommener Arbeitsplatz wird auch von vielen Rahmenbedingungen wie guter Ergonomie, richtiger Be- und Entlüftung, ggf. Klimatisierung, ausreichend Bewegungsfreiheit für die Weiterverarbeitung und genügend Abstellflächen für das Rohmaterial und die Produkte bestimmt.

Arbeitsplatzlüftung

Es sollte stets auf ausreichende Be- und Entlüftung im Arbeitsraum geachtet werden (vgl. DGUV Regel 109-002 "Arbeitsplatzlüftung - Lufttechnische Maßnahmen". Gerade bei kleinen Räumen ist ein alleiniges Absaugen der belasteten Luft nicht wirksam, wenn keine Frischluft nachströmt. Insbesondere bei der Aufstellung von Digitaldruckmaschinen in Bürobereichen mit einer vergleichsweise geringen Luftwechselrate ist vor der Inbetriebnahme zu prüfen, ob diese Lüftung für den Betrieb der neuen Druckmaschinen ausreichend ist. Dies gilt grundsätzlich auch bei der Ergänzung des Maschinenparks in bestehenden Produktionsbereichen.

Absaugung

Absaugeinrichtungen sind insbesondere bei Verwendung von Verfahren mit Lösemitteln (Solvent Tinten) oder anderen Verfahren, die mit nennenswerten Emissionen verbunden sind, vorzusehen. Die diesbezüglichen Angaben in der Bedienungsanleitung sind zu beachten. Die vorgesehenen Absaugstutzen am Drucker sind an eine Absaugung anzuschließen.

Bei Neuanschaffungen sind Druckanlagen mit Absaugungen zu bevorzugen.

Werden Systeme mit Filter verwendet und wird die abgesaugte Luft in den Arbeitsraum zurückgeführt, ist der Filter nach Herstellerangaben regelmäßig zu wechseln.

Lösemitteldämpfe sinken in der Regel nach unten. Durch Erwärmung (z. B. beim Trocknen) steigen Lösemitteldämpfe teilweise auch nach oben. Die erforderliche Absaugeinrichtung muss die Dämpfe in allen Bereichen erfassen. Bei Absaugeinrichtungen an Maschinen, die die Luft nach außen leiten, muss für Frischluftzufuhr im Raum gesorgt werden.

Entstehendes Ozon (UV-Lampen bei InkJet Systemen und Laserbelichtung bei tonerbasierten Systemen) muss absaugt werden. Bei einer Luftrückführung in den Arbeitsraum ist das regelmäßige Wechseln von Filtern notwendig

Lärm

Digitaldruckmaschinen selbst erzeugen keinen übermäßigen Lärm. Zu beachten sind aber auch die Weiterverarbeitungsmaschinen. Insbesondere Rüttelgeräte oder -stationen verursachen in den Arbeitsräumen einen Schallpegel, der nicht einfach hingenommen werden darf. Auch Absaugstationen können zu viel oder unangenehmen Lärm verursachen, wenn sie nicht entsprechend lärmarm ausgerüstet sind. Wir empfehlen deshalb dringend, sich beim Kauf solcher Maschinen und Anlagen genau nach der Lärmemission zu erkundigen und nur Schallemissionswerte kleiner 80 dB(A) zu akzeptieren bzw. bei einer Auswahl die leisere Maschine zu kaufen.

Klima

Die Produktion erfordert oft definierte Temperatur und Luftfeuchte. Der Betrieb leistungsstarker Digitaldruckmaschinen zieht in der Regel eine Klimatisierung mit einer raumlufttechnischen Anlage nach sich. Bei der Dimensionierung der Klimaanlagen sind starke Absaugungen im Raum, z.B. für Randstreifen, zu berücksichtigen. Es ist zu empfehlen, die Anlage von vorne herein entsprechend zu dimensionieren, um nicht später eventuell zusätzliche Befeuchtungen hinzufügen zu müssen. Aggregate mit starker Wärmeentwicklung sollten an die Absaugung angeschlossen werden, um die Klimaanlage zu entlasten. Raumlufttechnische Anlagen müssen regelmäßig gewartet werden (vgl. Broschüre "Grundlagen zum Raumklima und zur Raumluftechnik", S 042)

Licht

Gute Sehverhältnisse setzen eine Verschattung heller Fensterflächen voraus: bei Sonneneinstrahlung unbedingt Außenjalousien, an Nordseiten innenliegende Jalousien oder Vorhänge vorsehen. Am besten ist es, beide Lösungen einzuplanen, da Außenjalousien die Helligkeit vermindern und innenliegende Lamellenvorhänge ein angenehmes, diffuses Licht erzeugen. Da Bildschirme zur Arbeitsplatzausstattung gehören, ist eine entsprechende, geeignete Beleuchtung erforderlich (vgl. Broschüre "Ergonomie", MB 008). Steht die Maschine in einer großen Produktionshalle, dann sollten sich auch weiter entfernt liegende Leuchten nicht auf dem Bildschirm spiegeln oder im Blickfeld blenden.

Fußboden

Da Material zum Teil mit Hubwagen zur und von der Maschine transportiert werden muss, ist ein harter, ebener Industriefußboden, z.B. mit Kunstharzoberfläche, unumgänglich. Die Fußbodenoberfläche muss leicht zu reinigen sein.

Wand und Decke

Eine Deckenhöhe zwischen 3 und 4m ist empfehlenswert. Raumakustische Maßnahmen, z.B. an Decken, können beim Betrieb lauter Verarbeitungsmaschinen sinnvoll sein.

Platzbedarf

Ausreichender Platzbedarf rund um die Maschine ist vorzusehen. Empfehlenswert ist es, mehrere großflächige Tische zumindest auf einer Seite der Maschine aufzustellen. Ein Bereich von ca. 1,5 m Breite rund um die Maschine sollte freigehalten werden.

Aufgrund der Größe und des Gewichts von Materialrollen benötigt man um die Maschine herum, vor allem an der Ab- und der Aufwicklung, ausreichend Bewegungsfläche.

Lagerplatz

Die geringen Auflagen erfordern eine Lagerung von Papier/Folie oder Vordrucken möglichst nahe am Arbeitsplatz. Auch bei der Verarbeitung von Rollen sollte sich zumindest ein Materialpuffer in der Nähe der Maschine befinden. An kalten Wintertagen ist es zweckmäßig, die Rollen eine geraume Zeit auf die Raumtemperatur anzuwärmen. Hierzu ist ausreichender Lagerplatz einzuplanen.

Abstellflächen

Auch Abstellflächen für Paletten, für Papierabfälle, Verpackungen u.a. gehören zum Betriebsbereich und müssen ausreichend vorhanden sein.

Stühle

Ist für den Bediener ein Sitzarbeitsplatz vorgesehen, dann gehört der entsprechende hochwertige Bürostuhl dazu. Für Steharbeitsplätze empfehlen sich Stehhilfen, um der Ermüdung der Beine entgegenzuwirken.

Arbeitspult, Arbeitstisch

Manche Digitaldruckmaschinen sind mit einem Arbeitspult ausgestattet, meist als Steharbeitsplatz (Stehhilfe vorsehen). Es ist empfehlenswert, ein solches Pult mit einem kleinen persönlichen Arbeitstisch mit Sitzmöglichkeit zu ergänzen.

Hebehilfen

Bei einigen Maschinen wird vom Hersteller ein Hilfsgerät zum Ein- oder Ausstapeln mitgeliefert. Darüber hinaus kann auch ein weiterer Transportwagen sinnvoll sein. Mit höhenverstellbaren, fahrbaren Hubtischen kann eine Erleichterung für die Beladung der Maschine geschaffen werden. Sind Verarbeitungsstraßen angeschlossen, dann sollte man darauf achten, dass die Auslage in ergonomischer Höhe, d. h. 70 - 80 cm, angebracht ist. Ein Palettenheber gehört dazu, wenn das Produktionsgut auf Paletten zu setzen ist.

Für den Umgang mit Materialrollen und den Wickelachsen ist eine Transport- und Hebehilfe empfehlenswert.

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