Körperdurchströmung

Werden unter Spannung stehende Teile von elektrischen Anlagen direkt berührt oder wird der erforderliche Schutzabstand unterschritten, kann es zu einem gefährlichen Stromfluss durch den menschlichen Körper kommen. Bereits eine Annäherung kann ausreichen, sodass es zu einem Überschlag kommt und Strom durch den menschlichen Körper fließt. Dieser Stromfluss kann die inneren Organe und deren Funktionstüchtigkeit schädigen. Beispielsweise kann eine Körperdurchströmung die körpereigenen Muskelsteuerungen, die Tätigkeit des Herzens und die Atmung außer Kraft setzen. Das Ausmaß der Schädigung wird durch die Stromstärke, die Dauer der Durchströmung, den Stromweg im Körper und die Frequenz des Stroms bestimmt.

Arbeiten an Anlagen oder Betriebsmitteln in WEA, wie z. B. Montage, Reinigung o. ä., sind grundsätzlich im spannungsfreien Zustand auszuführen. Dazu sind die fünf Sicherheitsregeln vollständig und der Reihe nach umzusetzen. Um auch an Kondensatoren und Kabeln den spannungsfreien Zustand zu gewährleisten, müssen diese mit geeigneten Betriebsmitteln entladen werden. Kondensatoren sind zusätzlich kurzzuschließen. Teile der Anlage, die nach dem Freischalten noch unter Spannung stehen, müssen gegen Berühren geschützt werden (z. B. durch isolierende Abdecktücher).

Genauere Informationen zu elektrischen Gefährdungen in WEA sowie geeignete Schutzmaßnahmen, insbesondere zum Berührungsschutz gegen Körperdurchströmung sind in der DGUV Information 203‑007 "Windenergieanlagen" enthalten.

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